
Kleine Kostbarkeiten im Teufelsmoor.
In der langen Dürreperiode 2018 sind hier bei uns in den Restmooren des ehemals großen Teufelsmoores viele Feuchtgebiete ausgetrocknet. Gras und Heide konnten sich ausbreiten und die typischen Moorpflanzen verdrängen. Doch es gibt sie noch, die seltenen Feuchtbiotope und ich habe mich riesig gefreut, dort all das zu finden, was ich verloren glaubte. Es ist nur eine winzige Fläche, aber es ist alles da, was ins Moor gehört. Torfmoose, Moosbeeren, Rosmarinheide, Rundblättriger Sonnentau, schwarze Krähenbeeren und natürlich Libellen.

Eine fliegende Kostbarkeit habe ich dort angetroffen. Die kleinste Libelle mit den meisten Namen gab sich die Ehre. Ich kenne sie unter drei verschiedenen deutschen Namen.
Zarte Rubinjungfrau, Scharlachlibelle, Späte Adonislebille – so wird sie genannt. Von der frühen Adonislibelle unterscheidet sie sich durch ihre roten Beinchen. Außerdem fliegt die frühe Adonislibelle mit den schwarzen Beinen schon im zeitigen Frühjahr. Im Gegensatz zur Scharlachlibelle ist sie auch nicht vom Aussterben bedroht und tummelt sich in großer Zahl sogar an meinem Gartenteich. Die späte Adonislibelle als kleinste Libelle ist im Sommer in unseren Breiten ein wahrer Schatz der Moorlandschaft.

Es gibt auch einige kleine Bestände Rosmarinheide. Diese seltene Heidesorte blüht im Mai und hatte jetzt schon kleine Samenfrüchte gebildet. Auch neue Knopsen zeigten sich, kurz vor dem Erblühen. Es ist ein seltener Glücksfall, Rosmarinheide zu entdecken. Und schon hatte ein unbekannter Liebhaber hatte diese winzigen Früchte schon zum Fressen gern.

Diese schwarzen Beeren hatte ich noch nie gesehen im Moor. Wie gut, dass es Google gibt. Es sind schwarze Krähenbeeren. Die Krähenbeere ist ein Heidegewächs und hier im Teufelsmoor hatte ich sie vorher noch nicht gefunden.


Sonnentau dicht an dicht auf den frischen Torfmoosmatten. Wer genau hinschaut (Klick ins Bild für eine größere Ansicht) sieht all die kleinen Moorwunder, die Triebe der Moosbeeren und Krähenbeeren, alles wächst wild durcheinander, dicht an dicht. Dazwischen, Schnabelried und Wollgras. So kann ich mir das Teufelsmoor vorstellen, bevor es trockengelegt wurde. Betreten konnte ich das Gebiet nicht, es schwankte der Boden und es war sehr nass. Auch für andere ist es ein gefährlicher Ort, Wespen(Zebra)spinnen lauerten auf unvorsichtige Libellen. Hier hat es eine Becherazurjungfer erwischt. Natur pur auf kleinstem Raum, versteckt tief im Teufelsmoor.

Danke für den Ausflug ins Moor, liebe Maren. Ich glaube nicht, daß ich schon mal persönlich in einem war. Es freut mich für Dich und die vielen Lebewesen des Moores, daß Ihr Euch gefunden habt.
Oh ich habe Euch alle sehr gerne mitgenommen. Was diese Funde für mich bedeuten, das ist vielen Lesern wahrscheinlich nicht ganz klar geworden. Es gibt diese Moorgeschöpfe und Pflanzen hier so gut wie gar nicht mehr. Das wird durch den Klimawandel wahrscheinlich auch nicht besser. Und so ist jede kleine nasse Moorfläche ein Traum. Renaturierung dauert sehr lange und ob es zu 100 % wirkt, kann man noch gar nicht absehen.
LG
MAren
Möge Dein kleines und feines Biotop alle Herausforderungen überdauern!
Das sind wirklich Kostbarkeiten … Sonnentau in freier Natur! Wow. Und die Bilder sind wieder alle so schön.
Sonnentau zu entdecken ist immer spannend, man muss schauen, ob sich Insekten schon verfangen haben. Im ersten Bild ist es ein Miniinsekt, passend zur MInipflanze, aber ich habe früher auch Libellen dort gesehen, die sich nicht befreien konnten.
Natur pur
LG zurüxk
MAren
Das ist alles so schön, hoffen wir mal, dass es nicht verloren geht!
VG
Christa
Wir stehen am Beginn einer Hitzewelle, bin gespannt, wie lange es dann nicht mehr regnet.
LG
Maren
Ganz grossartige ufnahmen, liebe Marion! Und danek fuer die zusaetzlichen Informationen. Hoffen wir, dass es nass genug bleibt, dass wenigstens diese Feuchtgebiete noch erhalten bleiben.
LG,
Pit
Das hoffe ich auch, dieses Feuchtgebiet liegt in einem Wald versteckt und ist wenig bekannt.
LG zurück
MAren
👍🤞
Ein interessanter Bericht mit schönen Fotos. Sonnentau kenne ich noch aus meiner Kindheit im Erzgebirge. Dort waren wir oft am Kleinen Kranichsee, einem damals noch gut erhaltenem Moor.
Ich kann mir vorstellen wie schwierig es ist in diesem wunderbaren Biotop zu fotografieren, vor allem in der Qualität die du als Maßstab hast. Wie immer ein Genuß deine Webseite zu besuchen. Liebe Grüße, Andreas
600 mm war z. B. hilfreich. Der Boden schwankte und man wäre wahrscheinlich eingesackt. Die Torfmoose haben erst begonnen, neues Moor zu bilden am Seeufer
LG und Danke sagt
Maren
Gut erhaltene Moore sind selten heute. Aber wir kommen voran mit der REnaturierung.
LG zurück