Jahresrückblick

Und schon wieder ist ein Jahr vorüber.

Wremen – mit Leuchtturm Kleiner Preusse

Ich eile von Jahresrückblick zu Jahresrückblick, so scheint es mir. Je älter ich werde, desto schneller verrinnt die Zeit. Ich habe bis vor kurzem noch von den 2 Jahren Corona erzählt, verlorene Jahre für viele Menschen, ganz besonders für Kinder. Und dann machte man mich darauf aufmerksam, dass uns Corona schon 3 Jahre plagt.

Zum Januar gehört das Bild vom Sonnenuntergang in Wremen. Wremen ist im Winter immer einen Ausflug wert, ganz besonders zum Sonnenuntergang und für einen kleinen Spaziergang im frischen Seewind. Im Sommer ist es mir zu voll dort. Im Winter teile ich mir die Aussicht nur mit ein paar Vögeln.

Apropos Vögel, im Februar hatte der Verein Reiherschutz Niedersachsen in Meyenburg einen verletzten Sperber gesund gepflegt, der Vogel wurde wieder ausgewildert. Ein wunderschönes Tier. Ein bisschen bewegungsunscharf ist er, ich wollte nicht blitzen.

Sperberweibchen beim Reiherschutz Niedersacshen

Wenn im März die Krokusse blühen, kommt mein Makroobjektiv endlich wieder zum Einsatz. Ich liebe die Zeit der Naturmakrofotografie. Wenn sich dann noch das Gerippe eines Magnolienblattes dekorativ über eine Krokusblüte gelegt hat, dann ist die Welt wieder in Ordnung nach einem langen Winter.

Krokus unter Magnolienblattgerippe

Im April schritt der Frühling zügig voran, aber ich habe ihn fotografisch links liegen gelassen. Ich hatte den Auftrag, möglichst alles was der Künstler und Architekt Bernhard Hoetger in Bremen und Worpswede geschaffen hatte, zu fotografieren. Das war natürlich in erster Linie die Böttcherstraße mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Der Himmelssaal von Hoetger ist ein absoluter Höhepunkt. Er ist im obersten Stockwerk des Radison Blue Hotels. Es gibt Führungen in der Touristik Info zu buchen. Ich hatte Dank Fotoauftrag vom Verlag das Vergnügen, den Schlüssel für den Saal zu bekommen und konnte mich dort ganz alleine mit der wundervollen Architektur Bernhard Hoetgers auseinandersetzen. Das war in der Tat ein Highlight. Im Frühling soll das Buch erscheinen, ich sehe gerade, dass ich auch hier im Blog gar nichts darüber berichtet habe. Das Buch soll (hoffentlich) im Frühjahr erscheinen. Ich hoffe, ich finde meine Fotos darin wieder.

Himmelssaal in der Böttcherstraße Bremen

Der Mai zeigte sich von seiner grünen Seite, Ich mitten drin. Zu den Kratteichen bin ich gefahren und natürlich in die Moore der Umgebung und nach Worpswede. Es war ein schöner Monat, dieser Mai 2022. Wunderbare Tage haben wir in Prerow und auf Rügen verbracht. Teils mit heftigem Mairegen, der ja bekanntlich größer macht ( altes Kinderlied, fällt mir gerade so ein) aber auch die Sonne ließ sich blicken. Und natürlich habe ich auch das beliebteste Fotomotiv in Ahrenshoop aufgenommen. Dieses wunderschöne Haus am Ostseestrand ist inzwischen so etwas wie ein Wahrzeichen von Ahrenshoop und in jedem Katalog und jeder Werbung enthalten, die Ahrenshoop betrifft..

Ahrenshoop

Der Juni ist der Monat der Jungvögel gewesen, die hoffentlich je nach Art gesund und munter so nach und nach die Nester verlassen hatten. Störche brauchen für die Aufzucht etwas länger und so empfing mich auch im Juni noch aufgeregtes Storchengeklapper aus den vielen Nestern dort in der Kolonie der Storchenpflegestation Berne. In diesem Sommer wütete dort leider auch die Vogelgrippe und hat viele Störche getötet. Manche Storchenpaare üben allerdings den ganzen Sommer lang und haben doch kein Ei im Nest.

Störche in der Storchenstation Berne

Im Juli war echt viel los. Moor, Makros, Moosbeeren – alles dabei, was einen richtigen Sommer ausmacht. Aber der Juli-Höhepunkt war der spontane Entschluss mit den Enkelkids nach Bad Segeberg zu fahren, zum Kalkberg, zum „Ölprinz“. Das hat mir so gut gefallen, dass ich für 2023 schon wieder Karten für die ganze Familie habe. Leider spielt Sascha Hödl dann nicht den Winnetou. Dieser junge Schauspieler, der für den erkrankten Alexander Klaws schon bei der Premiere des „Ölprinzen“ eingesprungen war, hat Winnetou, dem Helden meiner Jugend, die Würde gegeben, die Karl May der Figur des edlen Apachenhäuptlings zugedacht hatte. Ich war nachhaltig hin und weg. Oute mich als Sascha Hödl /Winnetou Fan und das in meinem fortgeschrittenen Alter, das will schon was heißen.

Sascha Hödl als Winnetou in Bad Segeberg

Im August war soviel los, da fiel die Entscheidung schwer, was ich hier denn nun priorisieren werde. Es gab die Sitzung vom Heimat-Rundblick und die lange HammeNacht und viel Natur. Aber ich war auch mit den Kids bei Tanja Askani und den Wölfen im Wildpark Lüneburger Heide, wie jedes Jahr, Und wie man sieht, hat Tanja nicht nur weiße Wölfe, nein auch einen weißen Waschbären. Zuckersüss.

Waschbär im Wildpark Lüneburger Heide

Im September überschlugen sich die Ereignisse fast. Wieder bei Tanja im Wildpark, Erntefeste fanden auch statt, jedes Dorf hier im Moor feiert sein eigenes Erntefest. Wir waren bei den Hirschen auf dem Darss. Aber für mich war nichts wichtiger, als meine Moosbeeren im Auge zu behalten, Nach jahrelangem Suchen hatte ich endlich eine winzig kleine Stelle gefunden, wo diese Moorpflanze blühte und Früchte trug. Ich dachte schon, nur die Fotografen, die nach Schweden reisen, finden diese Miniblüten. Nein – es gibt sie noch im Teufelsmoor. Ich verrate aber nicht, wo.

Blüte der gemeinen Moosbeere

Oktober schon, der Herbst nahte. Über 30 000 Kraniche bevölkerten das Kulturland Teufelsmoor, weithin zu hören waren täglich ihre Trompetenrufe. Wir hatten einen wunderbaren Oktober, warm und sonnig und viel zu trocken, wie schon Sommer auch zu trocken war. Ich erinnere mich, jedes Gewitter zog an uns vorbei und meine Angst vor Waldbrand stieg an. Wir wohnen ja am Waldrand. Nun, es ging alles gut und die Oktobersonne machte Lust noch schnell mit den Kids in den Serengetipark Hodenhagen zu fahren, bevor dieser Ende Oktober seine Pforten für die Winterpause schloss. Hübsch geschmückt war der Park, ready for Halloween.

Halloween im Serengetipark Hodenhagen

November – die meisten Kraniche machten sich irgendwann im November auf den Weg nach Süden. Aber immer mehr dieser Vögel des Glücks bleiben auch hier im Teufelsmoor. Ich höre sie immer noch rufen auf den abgeernteten Feldern und auch auf Wiesen. Ein paar Tage Eis und Schnee scheint ihnen nichts auszumachen. Der Vorteil ist halt, sie sind schon da im Brutrevier bevor die anderen Kraniche ankommen und können sich so im Frühjahr die besten Brutplätze reservieren.

Kraniche

Und schon bin ich im Dezember mit dem Rückblick angelangt. Der Dezember war endlich wieder der Monat der Weihnachtsmarktbesuche. Das ist jetzt wieder erlaubt, wie früher in diesem anderen Leben ohne Maske, dem Leben ohne Corona, ohne Inflation, ohne Krieg. Ich jedenfalls hätte es nicht für möglich gehalten, dass in Europa jemals wieder ein so schlimmer Krieg herrschen würde. Und so bleibt mir nur zu wünschen – möge alles Böse im Neuen Jahr enden, Kriege, Inflation, Armut, Hunger. Wie das allerdings gehen soll, das Rezept hat leider niemand.

Weihnachtsmarkt Worpswede

Kommt gut rüber – man sieht sich hier in diesem Theater im nächsten Jahr.

Ich jedenfalls bedanke mich, dass es Euch hier gibt, ich bedanke mich für Eure Likes, Kommentare und Mails.

Eure Maren

About fotoblogmarenarndt

Am liebsten Naturfotografie - aber nicht nur....
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15 Responses to Jahresrückblick

  1. Liebe Maren,
    es ist immer schön, Dein Jahr live mit Dir zu erleben und dann nochmals im Rückblick. Ich freue mich, auch im neuen Jahr wieder an Deinen Erlebnissen teilzunehmen.
    Und ich wünsche Dir und mir und der ganzen Welt, daß sich Deine Wünsche erfüllen.
    Alles Gute,
    Tanja

  2. bohlmeise sagt:

    Schöner Rückblick, der ja für dich auch konkrete Erinnerungen transportiert. Man kann sich immer erinnern was um das Fotografieren herum war. Zumeist weiß man auch wo die Aufnahmen gemacht wurden. So schön ist unser Hobby, wie ein Tagebuch.
    Für das kommende 2023 wünsche ich dir viel Gesundheit Freude an der Fotografie und immer genügend Licht und Motive vor der Linse!
    Syntaxia

    • Frohes Neues – stimmt, wie ein Tagebuch. Ich orientiere mich gern an den Fotografien. Das Archiv ( und der Blog) hat immer die korrekten DAten parat. Ich wünsche euch ein gutes Jahr 2023
      MAren

  3. Fotohabitate sagt:

    Vielen Dank für Deinen schönen Jahresrückblick, liebe Maren! Ein weißer Waschbär, Noch nie gesehen! Auf das Buch bin ich gespannt. Hoffentlich haben viele Deiner Bilder Eingang gefunden. Und das Corona schon 3 Jahre für uns präsent ist, hat mich auch gewundert. Vielleicht liegt es daran, dass wir noch im April 2022 dachten „Alles nur eine Phase und die ist bald schon vorbei.“ So kann man sich irren… Persönlich habe ich für mich viele Konsequenzen aus Corona ziehen können. Es wurde mir stärker als je zuvor deutlich, was Wert hat. Und wie sehr wir dafür eintreten müssen, dass der widerliche Handel mit Wildtieren aufhören muss. Dass genügend Schutzgebiete festgesetzt werden. Und ich habe mich über die 30% gefreut. Dafür lohnt es zu kämpfen…
    Komm gut rüber! VG Simone

    • Liebe Simone,
      ja wir alle haben uns bezüglich Corona geirrt, bezüglich Putin geirrt. Nun heißt es, den Mut nicht verlieren, es wird schon werden 2023. Nicht nur der Handel mit Wildtieren muss aufhören, wir müssen die Natur viel mehr schützen. Die Vogelgrippe wird bleiben, ebenso wie Corona. Das ganze System Erde ist sehr überfordert. Weniger statt mehr Menschen wäre gut, der Natur wieder etwas zurück geben, was wir ihr täglich nehmen. Ich habe selber oft ein schlechtes Gewissen.
      Guten Rutsch und bleib gesund
      Herzliche Grüße
      Maren

      • Fotohabitate sagt:

        Ich habe letztes sinngemäß ein schönes Zitat gelesen: „Mein Beitrag wird die Welt nicht retten. Aber die Welt kann gerettet werden, wenn jeder einen Beitrag leistet.“ insofern…. 😏

  4. Christiane sagt:

    Deine Fotos sind wirklich herausragend und so manches Sternchen wert ;-). Ich wünschte manchmal ich hätte meinen fc-Account nicht gelöscht, so viele nette Leute hab ich dort kennengelernt. Den Weihnachtsmarkt in Worpswede mussten wir ausfallen lassen, ich war einfach krankheitsbedingt zu klapprig für Ausflüge. Ich hoffe auf mehr Kraft im neuen Jahr. In dem Sinne: einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr.
    LG Christiane

    • In der fc bin ich seit 2001, kannte noch Andreas Meyer, den Gründer und habe als Naturchannel- Admin einige Jahre dort gewirkt, viele Treffen organisiert und betreut, leider Dich nicht kennen gelernt.
      Bleib gesund im nächsten Jahr und möge alles gut werden,was uns jetzt noch große Sorgen macht.
      LG Gruß
      Maren

  5. Pit sagt:

    Ein prima Jahresrueckblick mit feinen Fotos, liebe Maren. Apropos „Mairegen, der ja bekanntlich größer macht“: daran habe ich als Kind tatsaechlich geglaubt und bin bei Regen im Mai rausgerannt und habe dieses Lied – in unserem Linner Direkt – gesungen! 😉
    Liebe Gruesse,
    Pit

    • Lieber Pit, Du hast mich zum schmunzeln gebracht. Mit dem Tanzen im Mairegen als Kind bist Du nicht allein, ich erinnere mich, wir sind damals immer raus gerannt in den Mairegen. Jedes Kind wollte unbedingt so schnell als möglich größer werden und googeln konnten wir ja nicht. In diesem Sinne, see you 2023
      Herzliche Grüße
      Maren

  6. Tolle Bilder hast Du dieses Jahr gemacht, viele schöne dinge gesehen. Ich freue mich, dass Du sie mit uns geteilt hast!
    Dir einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr.
    LG Susanne

  7. zimjoa sagt:

    So ein schöner Beitrag, danke dafür! Und tolle Fotos dazu, dickes Lob👍. Wünsche einen guten Rutsch ins nächste Jahr,
    Achim

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