Kaum hatte ich in Ritterhude vom Torfkahn „Jan von Adolfsdorf“ abgemustert, da brachen die Wolken auf und die Sonne zeigte vollen Einsatz. Sehr zur Freude der Torfkahnfahrer, die noch Stunden unterwegs waren, bis sie Bremen Findorff und den Torfhafen dort erreichten.

Ich habe die Torfkahnarmada nachmittags am Gerkenstau erwartet. Da hatten sie schon die Schleuse Dammsiel und die Fahrt auf der kleinen Wümme hinter sich. Diese kleine Minischleuse kannte ich übrigens noch gar nicht.
Dann bin ich weiter gefahren zum Findorffer Torfhafen, mit dem Auto wohlgemerkt. Und dort steppte schon 2 Stunden vor Ankunft der Boote der Bär. Natürlich war weit und breit kein Parkplatz in Sicht. Bremen sollte man mit dem Auto inzwischen sowieso meiden 😉 Zum Glück ist da noch die Bürgerweide in der Nähe, die als Riesenparkplatz dient, soweit nicht gerade die Osterwiese oder der Freimarkt dort gastieren.

Und dann kamen sie endlich in Sicht, die Boote aus dem Moor mit den braunen Segeln, Segeln so braun wie das Moorwasser. Vorweg allerdings ein Bremer Torfkahn mit dem Bremer Bürgermeister. Meinen Standplatz auf der Brücke über den Torfkanal in der Neukirchstraße hatte ich schon gut 1 1/2 Stunden vorher eingenommen, ein besonders begehrter Standort, den ich auf keinen Fall verlassen durfte. Gerettet hat mich bei der Warterei nur die Bratwurst, die mir meine bessere Hälfte spendierte und vorbei brachte.

So bunt war es am Torfkanal noch nie bei Einlaufen der Armada. Dicht an dicht standen die Menschen auf den Brücken und auch beidseitig am Ufer des Kanals. Die tiefstehende Sonne brachte die Farben besonders gut zur Geltung und die alten Bäume beidseitig des Kanals hatten schon einen herrlichen Frühlingslook.

In einem der fünf teilnehmenden Torfkähne von Findorffs Erben vom Kolbecksmoor entdeckte ich den „Roten Gerd“. Bekannt aus dem Buch „Teufelsmoor Saga“ – die Legende vom Roten Gerd von Firoozeh Milbrandt.

Und als dann als allerletztes Boot die „Wullgras“ in den Hafen einlief, kannte der Jubel des Publikums keine Grenzen mehr. Also, auch ich bekam eine Gänsehaut, ganz so wie bei den Karl Mai Festspielen in Bad Segeberg, wenn Winnetou in die Arena reitet mit der wohlbekannten Musik. 😉

Auf ein Neues in drei Jahren, wenn es wieder heißt, die Torfkahnarmada ist unterwegs nach Bremen. Diesmal haben wir wegen Corona sechs Jahre auf dieses Ereignis warten müssen, welches ein Highlight für die Teufelsmoor Region ist. Außerdem eine Erinnerung an die Torfbauern, die vor langer Zeit mit harter Arbeit den Torf gestochen haben, damit in Bremen geheizt werden konnte. Lange vorbei und heute stehen wir vor der nächsten Zeitenwende, statt Öl und Gas wird es heißen Wärmepumpen. Na denn ….
Tolle Bilder und ein sehr schöner Bericht !
Wir freuen uns schon auf die nächste Armada in 2026 und begrüßen Sie gerne wieder auf einem unserer Torfkähne.
Danke sehr, ich freue mich schon – bis dahin, man sieht sich irgendwo an der Hamme..
“ Bremen sollte man mit dem Auto inzwischen sowieso meiden „, da kann ich nur zustimmend und fies grinsen. Als Nichtradfahrer fällt man durchs Raster. Meine Heimatstadt wird mir zunehmend fremder. Das nur am Rande.
Die Torfkahnfahrt bringt wunderbare Bilder und Eindrücke von einer zurückliegenden Zeit, als alles noch ein wenig einfacher und ruhiger zuging. ich kann verstehen, dass so viele Leute sich das Ereignis nicht entgehen lassen wollten und tapfer auf ihrem ergatterten Platz ausharrten um diesen Anblick genießen zu können.
LG Christiane
Bin in Bremen geboren, in Gröpelingen aufgewachsen, ich erkenne meine Stadt nicht mehr und liebe das Landleben.
LG
Maren
Freut mich für dich 😍
Sensationell! Freue mich auf 2026 😀
Ich hoffe, Du sagst mir Bescheid wenn Du in meiner Region bist.
LG
Deine Bilder sind ganz wunderbar. Und daß der Tag so schön war, war für alle Beteiligten sicherlich ein Bonus.
Das war perfekt, jedenfalls ab mittags als die Sonne heraus kam.