White Sands

Von Santa Fe aus führte unser Weg nach Alamogordo. Unser Ziel war der White Sands Nationalpark. Merkwürdiges Wetter erwartete uns, als wir am späten Nachmittag in den Park fuhren. Die Sicht war schlecht, es war diesig, windig, eine beinahe unwirkliche Stimmung. Die Kamera fand kaum einen Fixpunkt, an dem sie Schärfe finden konnte, alles verschwamm im diffusen Licht. Der heftige Wind blies uns den Gipssand ins Gesicht. Es waren kaum Besucher im Park. So hatte ich White Sands auch noch nicht erlebt, dabei war ich nun schon zum 3. Mal an diesem mystischen Ort im Tularosa Becken.

Strukturen

Die weiße Gipswüste ist ein Ort der Inspiration, ein Feeling, ein bisschen wie auf dem weiten Ozean. Ich liebe diesen Ort, diesen 62. Nationalpark der USA. Am nächsten Morgen hatte sich der Sturm verzogen, die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Der Sturm hatte die feinen Strukturen und Linien der Gipsdünen auf´s Feinste wieder hergestellt, sehr zu meiner Freude.

Der Wind vom Vortage hatte den 16 Meilen langen Dunes Drive Roundtrip weiß eingefärbt. Ein hübscher Anblick unter blauem Himmel.

Die so lebensfeindlich wirkenden Dünen bieten einer Reihe Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Während meiner Besuche dort habe ich leider nie die berühmte „Bleached Earless Lizard“ auf den weißen Dünen gesehen. Diese clevere Eidechse ist eine Unterart der Common Earless Lizard. Sie hat ihre Farbe im Laufe der Evolution der weißen Umgebung angepaßt. Nun ist sie so weiß wie der Gipssand und somit von Fressfeinden schwerer zu entdecken. Diesmal habe ich das kleine Tierchen endlich vor die Kamera bekommen. Mein kleines ganz persönliches Glück.

Bleached Earless LIzard

Zwischen den Dünen sind große Parkplätze mit Tischen und Bänken und Grillgelegenheiten, alles überdacht wegen der im Sommer großen Hitze von über 40° C. Diese Grillplätze sind im hinteren Teil des Parks, in den sogenannten Alkali Flats, dort wo kaum noch Lebensraum für Pflanzen oder Tiere existiert. Weiße Dünen, so weit das Auge reicht.

Am Abend zog wieder ein Unwetter auf. Eine Gruppe Fotografen warteten von Rangern geführt wie jeden Abend auf besondere Lichtstimmungen, Sunset Strolls nennt sich die abendliche (Foto)Tour im Park.

Wir reisten am nächsten Tag ab und einen Tag später wurde der Nationalpark gesperrt. Nur die ersten 3 Meilen des Dunes Drive waren zugänglich, also bis zum Nature Trail. Ein F 16 Kampfjet war in den Dünen abgestürzt. Bis heute gibt es Einschränkungen.

https://www.nps.gov/whsa/index.htm

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12 Responses to White Sands

  1. Pit sagt:

    Die White Sands stehen auch immer noch auf meiner Wunschliste, liebe Maren. Umsomehr ein Dankeschoen fuer die Bilder.

    Apropos White Sands: da ist ja auch die White Sands Missile Range, und da sind zur Zeit Schueler unserer High School unterwegs.

    Hier gibt es naemlich eine Arbeitsgemeinschaft, die richtige Raketen baut und testet – die kleineren hier und die groesseren eben im White Sands Missile Range.

    https://angelunawarespress.com/2024/06/14/rockets-2024-friday-site-set-up-complete-and-rockets-on-the-rail/

    Hier habe ich mir das schon einmal angesehen:

    https://pitsfritztownnews.wpcomstaging.com/2014/05/17/rockets-over-fredericksburg/

  2. Das ist irgenwie eine total unwirkliche Landschaft und einfach nur atemberaubend.

  3. Deine Bilder sind superschön, liebe Maren, und daß Du die Eidechse geschnappt hast ist wirklich wunderbar–herzlichen Glückwunsch. Ich war erst einmal in diesem Park aber auch bei mir im Gedächtnis hat er sich verewigt.

    Wie traurig, daß ein Flieger dort abgestürzt ist. Das war mir entgangen, aber glücklicherweise konnte sich der Pilot retten.

    • Wir hatten wunderbare Tage in White Sands, unterschiedliche Wetterlagen und somit spannende Bilder. Nur strahlendblauer Himmel und zertrampelte Dünen sind ja auch nicht dass was man erleben möchte dort. Die Natur genießen möglichst in der Stille.
      Liebe Grüße
      Maren

  4. Eine surreale Landschaft. Und das bei diesem Wetter und Licht. Wirklich fantastische Fotos hast Du da gemacht.

  5. Fotohabitate sagt:

    Zweimal Glück für Dich!! So eine Eidechse ist wirklich was ganz besonderes. Der Jet dagegen weniger.
    Eine Traumlandschaft!! Es gibt Orte, von denen kann man nicht genug bekommen. Da ist sicher so einer…

    • Ja Simone, White Sands hat eine ganz besondere Atmosphäre. Wie es da jetzt ausschaut nach dem Unglück mag ich mir nicht vorstellen. Die Gipswüste ist ja bekanntlich vom Militär umringt und dort fanden ja damals auch Oppenheimers Atomversuche statt. Normalerweise merkt man davon nicht, aber es ist nun passiert.
      LG
      MAren

  6. Ola sagt:

    Wir sind vor Jahren fast dieselbe Strecke gefahren. An White Sands habe ich die meisten Erinnerungen. Und tolle Fotos. Eine wirklich tolle Reise.

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