Dieser idyllische Waldweg heißt ganz passend „Osprey Trail“ auf Deutsch – Fischadler Wanderweg.
Und so heißt er nicht nur einfach so, nöö – entlang des Weges in dem Pinien Küstenwald brüten mehrere Ospreys, dazu ein Virginia Uhu (Great Horned Owl) und am Ende des Weges sogar Weißkopfseeadler (Bald Eagle). Was für ein Ort.
Dieser mystische Wald liegt im Honeymoon Island Statepark auf der gleichnamigen Insel im Golf von Mexico in der Nähe von St. Petersburg/Clearwater im Großraum Tampa und wir waren dort sehr eifrige Wanderer.
Osprey – Fischadler
Das aufmerksame Männchen der Great Horned Owl sass immer, wenn wir vorbei kamen, direkt am Weg in einem hohen Baum und bewachte sein Nest, auf dem brütend seine Gefährtin saß. Er hatte mich direkt im Blick – ich ihn auch. Die markanten Ohren seiner Partnerin schauten über den Rand des Nestes und ich denke, inzwischen sind die jungen Eulen geschlüpft. Immerhin bin ich schon seit 4 Wochen wieder daheim. Ach wäre ich jetzt gerne wieder dort auf Honeymoon Island. Die Eulenküken zu sehen, das wäre ein Highlight. Diese großen Uhus nutzen gern verlassene Osprey Nester.
Great Horned Owl – Virginia Uhu
Nach gut einer Meile Wanderung im Florida Sonnenschein waren wir dann am abgesperrten Teil des Weges angekommen. Das große Nest der Adler in einer Baumgabelung war gut zu sehen, zwei Bänke luden zur Beobachtung der Vögel regelrecht ein. Wir waren fast allein dort in der Natur, nur ab und zu kamen noch weitere Besucher, meistens Fotografen, es war ruhig und still. Und kam der Adler angeflogen mit einem großem Fisch für seine bereits geschlüpften Küken, dann klickten die Kameras. Die Küken schienen damals vor 4 Wochen noch recht klein gewesen zu sein, denn es brauchte schon Geduld, auf den anfliegenden Adler zu warten 😉
Ja, wir sind von Dallas aus auf direktem Weg nach St. Augustine in Florida gefahren, mit Stops in Beaumont und Gulfport. Das waren über 1000 Meilen. Und in Florida warteten dann noch 2 Wochen Sonne, Sommer und Vögel auf uns. Die Zeit wurde uns in Florida nicht lang, obwohl ich die vier Freunde aus mächtig Texas vermißte. Urlaub ist eben immer etwas ganz Besonderes und nach der langen Auszeit wegen Corona sowieso.
P.S.
Meine Corona WarnApp ist zwar immer noch blutrot, aber wir sind nicht erkrankt. Heute habe ich allerdings gelesen, dass eine neuen Virenvariante im Umlauf ist, direkt aus Indien in die Welt.
Liebe Freunde – Bleibt bitte alle gesund und munter
Kann man sich so was vorstellen – seit gestern ist meine Corona WarnApp feuerrot und zeigt an, dass ich vorgestern irgendwo Kontakt hatte mit Coronaviren. Tztztz – und ich dachte der Corona Albtraum wäre langsam vorbei.
Also erstmal frohen Mutes weiter mit den Reiseerinnerungen. Im Urlaub hatte ich jedenfalls nicht mehr an Corona gedacht.
Von San Antonio aus sind wir nach Austin gefahren, auch dort hatten wir 2 Tage Aufenthalt eingeplant. John und Laura trafen wir in Austin wieder und so haben wir Dank unserer Freunde und ihrem Insider Wissen auch diese Stadt ein bisschen kennen gelernt. Wir hatten diesmal ein Hotel ganz in der Nähe des Texas State Capitols gebucht. Das Texas State Capitol ist übrigens höher als das Capitol in Washington D.C. – in Texas ist halt alles ein bisschen größer.
Texas State Capitol
Ebenfalls Downtown und in der Nähe unseres chaotischen Hotels und perfekt zu Fuss zu erreichen war auch das Bullock Texas State Museum. Passend dort stand fotogen der einsame Stern des Lone Star States. Das Museum ist ein großartiger Ausgangspunkt, um die Geschichte des Staates Texas zu erkunden. Austin ist seine moderne Hauptstadt mit einer berühmten Universität, mit viel Kultur, großen Parks und tollen Restaurants.
Texas ist der Lone Star State
Legendär ist Austin für seine Live Musik Szene, ganz besonders die Country Musik Szene ist dort zu Hause. Berühmt ist der Market District in Downtown Austin sowie die Sixth Street, die 6. Straße, die wir von unserem Hotel aus auch zu Fuss erreichen konnten und dort natürlich einen kleinen Nachtbummel unternahmen.
Countrymusik Legende Willie Nelson lebt nicht so sehr weit entfernt von Austin auf einer Farm. Wir haben während der gesamten Reise seinen Radiosender „Willies Roadhouse“ auf Sirius XM Channel 59 gehört, Classic Country.
Austin Sixth Street
Auf einem Städtetrip wird man doch immer wieder positiv überrascht, wie z.B. in San Antonio mit dem zauberhaften Riverwalk. So hätte ich zum Beispiel auch niemals gedacht, dass in einer so großen Stadt wie Austin Wasserfälle plätschern. Im McKinney State Park war das jedenfalls so. Und Dank der allerbesten Ortkenntnis von Laura und John haben wir in der kurzen Zeit ganz schön viel von Austin zu sehen bekommen. Außerdem haben wir ausgesprochen gut gegessen (TexMex) und viel Spaß gehabt.
McKinney State Park
Von Austin aus sind wir weiter gefahren, Richtung Dallas. Wir verbrachten zwei wunderbar entspannte Tage bei unseren Freunden auf dem Land. Für meine Vogelfotosammlung hatten sie mir den roten Kardinal versprochen – und das Versprechen auch eingelöst 😉
Red Cardinal – Male
Meine Corona WarnApp zeigt nun das gleiche Signalrot wie der rote Kardinal – ich hoffe, Corona geht auch diesmal an uns vorüber.
Gern meide ich Städte. Doch es gibt Ausnahmen, zwei ganze Tage hatten wir eingeplant für San Antonio/Texas.
San Antonio bei kühlen Temperaturen und bewölktem Himmel hat unsere Erwartungen voll erfüllt, wenn nicht gar übertroffen. Das kühle Wetter sorgte dafür, dass die Stadt nicht ganz so gedrängt voller Menschen wie üblich war. Nach den vielen Tage der Ruhe an der winterlichen Golfküste hätte mich ordentlich Rummel ganz bestimmt überfordert.
Unser Hotel lag direkt am Rande der Innenstadt, keine Meile entfernt von Alamo – unserem ersten Ziel in San Antionio.
Wikipedia zu Alamo:
Alamo ist eine zum Fort ausgebaute ehemalige Missionsstation in San Antonio. Bekannt wurde es durch die Schlacht von Alamo des texanischen Unabhängigkeitskrieges 1835/36, als die wenigen Verteidiger des Fort schließlich von mexikanischen Truppen besiegt wurden. Alamo gehört heute als Teil der San Antonio Missionen zum Welterbe in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Wenn auch die Missionsstation Alamo damals, um 1835 ziemlich allein in der weiten Landschaft stand, so ist sie heute inmitten einer quirligen Stadt gelegen, umringt von Hochhäusern und geschäftigen Straßen mit viel Verkehr. Das tut ihrer Schönheit keinen Abbruch. Die 200 Verteidiger von Alamo wurden zu Helden des amerikanischen Freiheitskampfes. Im angrenzenden Museum sind viele Artefakte des damaligen Freiheitskampfes ausgestellt, so auch Degen, Gewehre und Messer von Sam Houston, David Bowie, David Crockett oder William Travis, deren Namen jedes Kind in den USA kennt.
Ich habe natürlich vor langer Zeit den gleichnamigen Film mit John Wayne gesehen und ich weiss insgesamt ganz gut über die amerikanische Geschichte Bescheid. Bücher wie „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ (Dan Brown) oder „Meine Worte sind wie die Sterne“ (Die Rede des Häuptling Seatlle) gehören in meinen Bücherschrank, Karl May und Winnetou natürlich auch. Und als Kind habe ich gerne mit meinen Freunden Cowboy und Indianer gespielt 😉
Meine Liebe zum Urlaub in den USA kommt also nicht von heute auf morgen.
Wenige Minuten zu Fuss nur sind es von Alamo zum Riverwalk. Der Riverwalk ist ein beliebtes Ausflugsziel voller Restaurants und Geschäften. Im Sommer auch mit viel Grün. Auch das San Antonio Museum of Art liegt am Riverwalk.
Mitten durch die Innenstadt fließt ein paar Meter unter dem Straßenniveau der San Antonio River. Die Stadt hat daraus eine einzigartige Attraktion gemacht – den Riverwalk, der seinem Namen alle Ehre macht. Wie schon geschrieben, gibt es eine Vielzahl an Restaurants am Riverwalk, für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Wir sind im Hard Rock Cafe gelandet, ich weiss auch nicht, wieso es uns mal wieder gerade dahin zog – Erinnerungen an frühere Zeiten wahrscheinlich, als wir noch jung waren und die jeweiligen Hard Rock T-Shirts gesammelt haben.
Außerdem mag ich immer noch den Nacho Teller.
Am Abend wenn die Lichter angehen, ist es am Riverwalk besonders schön. Beleuchtete Kutschen warten derweil oben in den Straßen auf Kundschaft, Naja, dafür bin ich denn nicht so zu haben. Ich denke, so ein Pferd steht abends auch lieber im warmen Stall und knabbert am frischen Heu.
Der nächste Städtestop dann Austin, die Hauptstadt von Texas – aber davon demnächst mehr.
Weil es so beeindruckend schön war, habe ich die Whooping Cranes Begegnungen und die Manatees Berichte vorgezogen – aber jetzt die ganze Story. Was nicht heißt, dass weitere Erlebnisse langweiliger wurden. In Florida war das Brutgeschäft der Adler und Eulen schon in vollem Gange, es gab sehr viel zu entdecken. Birding Trails waren mein Hauptziel.
Osprey – Fischadler
Unsere letzte USA Reise war im Herbst 2019. Nun also nach 3 Jahren Pause wieder Urlaub in den USA. Tampa war diesmal unser Ziel, dort kamen wir abends an. Das endlose Warten bei der Immigration hatte ich fast vergessen, es nervte wie jedesmal. Als wir endlich unser Gepäck hatten, galt es noch, den Leihwagen zu holen und mit Google Maps unser Hotel in Clearwater zu finden. Dann endlich schlafen.
Die ersten Tage blieben wir an der Golfküste Floridas, besuchten einige zauberhafte State Parks, die wir von früheren Reisen schon kannten und die unverändert schön waren mit vielen Vögeln und endlosen weißen Sandstränden. Erholung pur.
Dreifarbenreiher
Von Tag zu Tag fuhren wir ein Stückchen weiter die Golfküste entlang. Am St Marks Leuchtturm war dann wieder ein markanter Stop angesagt. Der Leuchtturm liegt in einem Wildlife Refuge und ist umgeben von unberührter Natur und vielen Vögeln. Neben unserem Hotel in Crawfordvielle gab es ein tolles Seafood Restaurant mit leckeren Gerichten mit frischen Shrimps. Alle Wünsche gingen an diesem Tag in Erfüllung.
St Marks Leuchtturm
Danach gab es nur noch Regentage für uns Reisende. In New Orleans gedämpfte Stimmung, es regnete und es war ungewöhnlich kalt. Meine Pläne für den Aufenthalt in New Orleans konnte ich einstampfen. Nachts im Hotel schrillte gar das Handy – Tornadowarnung. Schon klar, man kann nicht immer gutes Wetter haben, wenn man insgesamt 5 Wochen unterwegs ist. In Kirchen und Museen war es warm und trocken. Im Louisiana State Museum gab es eine wunderbare Mardi Gras Ausstellung. Mardi Gras Karneval unterscheidet sich doch ganz gehörig von unserem Helau und Alaaf – das wußte ich so gar nicht.
Mardi Gras Ausstellung im Louisiana State Museum
Am nächsten Tag schien wieder die Sonne und die wunderbare Eichenallee auf der Plantage „Oak Alley“ verzauberte mich einmal mehr.
Oak Alley Plantation
Bis Galveston schien warm die Sonne. Unsere Freunde Pit und Mary und John und Laura bekamen Infos von uns, als wir die Grenze zu Texas überfahren hatten. Ich jedenfalls war schon sehr aufgeregt, sie bald in Port Aransas zu treffen. In Galveston machten wir Sightseeing und sind als Leuchtturmfans natürlich mit der Fähre nach Bolivar Island übergesetzt zum gleichnamigen Leuchtturm. Auf dem Rückweg hieß es Möwenfüttern auf der Fähre. Möwen sind irre Flugkünstler.
Point Bolivar Leuchturm bei Galveston/Texas
Bei Abreise Galveston begann es wieder zu regnen, wir erreichten unser Ziel Port Aransas bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen. Pit und Mary waren eine Fähre vor uns angekommen, wir standen in ständiger Verbindung per Handy, was schon mal sehr nett war. John und Laura waren sogar schon am Tag vorher aus Dallas angeflogen gekommen. Die zwei Tage in Port Aransas mit Freunden werden wir nie vergessen.
Pit hatte eine Bootstour zum Aransas Wildlife Refuge gebucht. Delfine begleiteten uns. Kaum im Boot riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam heraus und der gemeinsam verbrachte Tag endete mit einem herrlichen Sonnenuntergang auf dem Meer und später natürlich einem gemeinsamen Abendessen (Shrimps wieder für mich) 😉
Am nächsten Tag dann der Temperatursturz. Wieder zog ein Wintersturm durch Texas und brachte Eisregen mit sich. Wir blieben noch 2 verregnete Tage an der Küste. Die 4 Freunde reisten ab – Eisregen ist auch in Texas ziemlich gefährlich. Auf den Birding Trails in Regen und Kälte waren nur missmutige Vögel zu sehen 😉
Immer der letzte Mittwoch im März ist der Ehrentag der Seekühe, Manatee Appreciation Day. Die bedrohten, völlig harmlosen Tiere haben so einen Gedenktag auch ganz besonders verdient.
Die letzten beiden Winter waren für die Seekühe in Florida hart. Die Seegraswiesen, auf denen die Manatees grasen, waren zum großen Teil durch Umweltverschmutzung zerstört. Mehr als 2000 Seekühe starben in den vergangenen Wintern. In diesem Winter jedoch kann man feststellen, dass sich die Seegraswiesen erholen und die Tiere werden wieder dort beim Fressen beobachtet. Es wird aber weiterhin an manchen Orten mit Salat zugefüttert und kranke Tiere in Obhut genommen und gesund gepflegt, bevor man sie wieder in die Freiheit entläßt.
Seegraswiesen starben ab, weil es durch die Umweltverschmutzung in den warmen Gewässern rund um Florida eine extreme Algenblüte gab. Seekühe überwintern in diesen Gewässer, da es dort auch an kalten Tagen warme Quellen gibt. So wie zum Beispiel in Crystal River und in Homosassa Springs, wo wir unzählige Seekühe im klaren Wasser beobachten konnten.
Auf diesen Bilder kann man sehr schön sehen, wo aus der Quelle aus dem Untergrund das warme Wasser an die Oberfläche kommt. Neben dem steinigen Flussgrund des Homosassa Rivers sieht man einen Abgrund, genau dort schwimmen die Seekühe und viele Fische. Sie genießen die warme Wasserquelle aus der Tiefe und müssen sich aber die begehrte Wärme mit Fischschwärmen teilen. Wenn es besonders kalte Tage in Florida gibt, versammeln sich die Tiere dort zu Dutzenden. Das haben wir so erlebt, als kurz vor unserer Ankunft die Temperaturen in Nordflorida auf nahe den Nullpunkt gefallen waren.
Die harmlosen Seekühe tragen oft schwere Verletzungen davon, die ihnen die Schiffsschrauben rasender Sportboote in den Gewässern zufügen. Leider ist das immer noch der Fall, da die Tiere meistens direkt unter der Wasseroberfläche schwimmen und schlafen. Leider wird immer noch trotz medialer Aufklärungsarbeit zu rücksichtslos dort mit den unzähligen Sportbooten gefahren.
Drei Jahre geißelte uns Corona. Ein Leben auf Sparflamme. Diese Phase haben wir für uns als beendet erklärt und sind 5 Wochen durch den Süden der USA gefahren. Von Florida aus durch Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas, an der Golfküste entlang bis an die mexikanische Grenze. Wenn nicht jetzt – wann dann.
Auslöser und die Idee zu dieser Reise war ein Foto und der Artikel zum Foto über Wooping Cranes. Mit fast 1,50 m Höhe und einer Flügelspannweite von 2,30 m sind die Schreikraniche Amerikas größte und seltenste Vögel. Der Schreikranich. Grus americana. Diese wunderschönen weißen Vögel überwintern am Golf von Mexiko bei Port Aransas in Texas in einem Naturschutzgebiet, das nur mit dem Boot zu erreichen ist. Den Sommer verbringen die Vögel in einem Naturschutzgebiet in Kanada, dort brüten sie.
Man kann auf diesem Bild sehr gut den Größenunterschied erkennen, zwischen den grauen Sandhill Cranes und den weißen Wooping Cranes. Eigentlich sollen die Kraniche nur in dem besagten Vogelschutzgebiet zu finden sein. Aber in diesem Jahr mangelt es genau dort an Nahrung. Ihre Nahrung besteht aus Krabben, Muscheln, Fröschen, kleinen Fischen, Nagetieren, kleinen Vögeln und Beeren. Auch in Texas ist es viel zu trocken und so mischt sich immer mehr Salzwasser in das Frischwasser, daher es gibt es weniger Krabben und Muscheln, die Hauptnahrung der Kraniche. Dann kam der heftige Frost in diesem Jahr und vernichtete auch als Nahrungsquelle die dort wachsenden so wichtigen Beeren. Jetzt ziehen die stolzen weißen Vögel schon durch Wohngebiete auf der Suche nach Futter, gemeinsam mit Sandhill Cranes.
Ich hatte drei bis vier gute Gründe, diese Reise zu unternehmen.
1. die Schreikraniche sehen.
2. meinen Schulfreund John und seine Frau Laura treffen, immerhin liegen zwischen der Schulzeit und heute ganze 60 Jahre
4. dem Winter im Teufelsmoor ein paar Wochen entfliehen. Letzteres gelang nur für ca. 3 Wochen, denn über Texas und die Golfküste raste ein Wintersturm nach dem anderen.
Pit und Mary ich danke Euch für die tollen Tage und die von euch organisierte fantastische Bootstour zu den Kranichen. John und Laura – ihr habt uns begeistert. Danke.
Wir haben zum Glück auch einige Jungvögel gesehen, sie sind am braunen Hals und einigen braunen Federn gut zu erkennen. Das macht Hoffnung, dass diese Art in Freiheit und mit Migration nicht ganz aussterben wird. Aber viel Hoffnung hat man hier nicht. Die Zahl der verbliebenen migrierenden Vögel wird auf unter 300 geschätzt zur Zeit. In Louisiana wird eine Population aufgebaut aus Nachzuchten, die nicht mehr migriert sondern als Standvögel dort in den Sümpfen lebt.
Viele der Kraniche sind beringt oder auch besendert.
Nix wie weg…
Und ich habe nach langer Blogpause einen Anfang gefunden. Es fiel ein bisschen schwerer als normal – die Pause war lang und nun ist sie zu Ende mit Artikel Nr 801 – ich bin wieder da 😉
Und dieses soll nun Nummer 800 werden. Jedenfalls sagt das WP. Und ich habe nichts – kein Thema, nichts passiert hier, jeden Tag Alltag, das Wetter ist grau in grau, mir fällt nichts ein. Donnerwetter und was nun.
Ich habe eine Idee 😉
HerdeElks im Yellowstone
Ich glaube, jeder Fotograf hat sie – die Lieblingsfotos. Entweder sind sie besonders gut gelungen, oder sie haben einen ganz besonderen Erinnerungswert, oder es ist ein Motiv, welches man sich schon so lange gewünscht hatte.
Bild 1 ist ein ganz besonderer Moment, erlebt im Yellowstone. Auf der Straße vom Lamartal zurück nach Gardiner in unser Hotel – es ist Herbst 2008 – der ganze Tag war irgendwie ereignislos gewesen. Da sah ich schemenhaft hoch oben an der Felsenkante diese Herde Wapitis. Vom Felsenrand schaute der Herr der Herde mitsamt seiner Vielzahl an Frauen auf uns herunter. Da sind Entscheidungen in Sekundenschnelle fällig, diesmal bedeutet die Entscheidung: Vollbremsung 😉
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Guide in Tanzania
Und nun purzeln sie mir nur so ins Gedächtnis, meine Lieblingsfotos. So strahlt unser Tourguide Eki im September 2011 mit der Sonne um die Wette in Tanzania. Wir haben uns wirklich prächtig verstanden, als er uns die Serengeti zeigte, Eki-Guide, immer guter Laune und voller Inspiration und Wissen über die Natur, die Serengeti und die anderen Nationalparks in Tanzania, durch die er uns noch führte. Immer entdeckte er die Tiere als erster, obwohl wir während der gesamten Tour nichts unversucht ließen, ihn darin wenigstens einmal zu schlagen. Wir, das waren übrigens mein Sohn und seine Frau. Wir waren zusammen mit Eki Guide ein tolles Team. Ich habe die Wildlife – Fotos beigesteuert, wozu hätten sie mich sonst schon mitnehmen sollen 😉
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Lathe Arch Alabama Hills
Oder dieses Foto aus dem Februar 2014 – Lathe Arch in Californiens Eastern Sierra in den Alabama Hills. Ich war bisher davon ausgegangen, dass alle Arches groß und mächtig sind wie im Arches National Park in Utah. So war ich in den Alabama Hills kurz vor Sonnenuntergang hektisch auf der Suche nach dem berühmten Lathe Arch. Ich fand und fand ihn nicht und der Sonnenuntergang war so nahe. Und dann stand ich wie aus dem Nichts vor dem dringend gesuchten Arch mit der Erkenntnis – der Lathe Arch ist winzig klein und liegt versteckt zwischen Felsbrocken. Er liegt sogar in einer Vertiefung, fast unsichtbar. Inzwischen war die Sonne schon hinter dem Mount Whitney verschwunden. Meine Stimmung auf einem Tiefpunkt – und dann völlig unerwartet gab es ein Sonnenstrahlenspektakel hinter dem Mount Whitney. Glück muss man haben.
Und es erscheinen viele Bilder vom kleinen Lathe Arch wenn man googelt, aber keines wie meines 😉
Und jetzt stecke ich so richtig drin im Thema – Lieblingsfotos. Und da beginnt das Problem, es sind zu viele 😉
Ich muss mich ausbremsen.
Labkraut SchwärmerMittlerer Weinschwärmer
Wenn ich morgens den ersten Blick hinaus in den Garten werfe und ein besonderes Insekt sich an meinem Fenster nieder gelassen hat – immer dann beginnt mein Tag perfekt, immer dann gibt es mindestens ein neues Lieblingsfoto.
Und jetzt gibt es ne Pause – Beitrag 801 wird ein wenig auf sich warten lassen…..
Lichter der City – Bremer Fassaden in krassen Farben
Schnoor 1
Bis einschließlich 15. Januar 2023 werden Fassaden einiger markanter Häusern in der Bremer Innenstadt illuminiert mit Bild- oder Videoprojektionen. Ein bisschen mehr Licht in der dunklen Jahreszeit ist nicht schlecht und lockte sogar mich wieder nach Bremen. Täglich bis 21:30 h sind die Lichter an, produziert mit Ökostrom, habe ich gelesen.
Mir persönlich hat das Haus im Schnoor 1 am besten gefallen, 2 Projektionen wechseln von Zeit zu Zeit. Außerdem ist ein Abendbummel durch den Schnoor wirklich sehr nett. Habe ich lange nicht mehr gemacht, also besten Dank der City Initiative für das bunte Lockangebot.
Schnoor 1Landesbank
Ich bin total entspannt und gemütlich durch die Innenstadt gebummelt, habe einen Abstecher zum Schnoor unternommen und überall tauchten leuchtende Fassaden auf. Nicht schlecht gemacht – die Lichter der City. Licht lockt also nicht nur die Motten an, auch mich 😉
Rathaus und HandelskammerLiebfrauen Kirche mit StadtmusikantenBremer Stadtmusikanten
Und auch die Bremer Stadtmusikanten bekamen was ab vom bunten Licht. Täglich werden sie ohne Unterlass dauerbetätschelt – es soll ja bekanntlich Glück bringen. Ich habe jetzt ein Foto mehr des immer geduldigen Esels. Die grellbunte Fassade der Liebfrauen Kirche färbte ein bisschen ab auf den glänzenden Glücksbringer.
Und für ein Handyfilmchen reichte es dann auch noch. An diesem Abend war es friedlich in Bremens guter Stube. Ich habe mich wohl gefühlt.
Ich eile von Jahresrückblick zu Jahresrückblick, so scheint es mir. Je älter ich werde, desto schneller verrinnt die Zeit. Ich habe bis vor kurzem noch von den 2 Jahren Corona erzählt, verlorene Jahre für viele Menschen, ganz besonders für Kinder. Und dann machte man mich darauf aufmerksam, dass uns Corona schon 3 Jahre plagt.
Zum Januar gehört das Bild vom Sonnenuntergang in Wremen. Wremen ist im Winter immer einen Ausflug wert, ganz besonders zum Sonnenuntergang und für einen kleinen Spaziergang im frischen Seewind. Im Sommer ist es mir zu voll dort. Im Winter teile ich mir die Aussicht nur mit ein paar Vögeln.
Apropos Vögel, im Februar hatte der Verein Reiherschutz Niedersachsen in Meyenburg einen verletzten Sperber gesund gepflegt, der Vogel wurde wieder ausgewildert. Ein wunderschönes Tier. Ein bisschen bewegungsunscharf ist er, ich wollte nicht blitzen.
Sperberweibchen beim Reiherschutz Niedersacshen
Wenn im März die Krokusse blühen, kommt mein Makroobjektiv endlich wieder zum Einsatz. Ich liebe die Zeit der Naturmakrofotografie. Wenn sich dann noch das Gerippe eines Magnolienblattes dekorativ über eine Krokusblüte gelegt hat, dann ist die Welt wieder in Ordnung nach einem langen Winter.
Krokus unter Magnolienblattgerippe
Im April schritt der Frühling zügig voran, aber ich habe ihn fotografisch links liegen gelassen. Ich hatte den Auftrag, möglichst alles was der Künstler und Architekt Bernhard Hoetger in Bremen und Worpswede geschaffen hatte, zu fotografieren. Das war natürlich in erster Linie die Böttcherstraße mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Der Himmelssaal von Hoetger ist ein absoluter Höhepunkt. Er ist im obersten Stockwerk des Radison Blue Hotels. Es gibt Führungen in der Touristik Info zu buchen. Ich hatte Dank Fotoauftrag vom Verlag das Vergnügen, den Schlüssel für den Saal zu bekommen und konnte mich dort ganz alleine mit der wundervollen Architektur Bernhard Hoetgers auseinandersetzen. Das war in der Tat ein Highlight. Im Frühling soll das Buch erscheinen, ich sehe gerade, dass ich auch hier im Blog gar nichts darüber berichtet habe. Das Buch soll (hoffentlich) im Frühjahr erscheinen. Ich hoffe, ich finde meine Fotos darin wieder.
Himmelssaal in der Böttcherstraße Bremen
Der Mai zeigte sich von seiner grünen Seite, Ich mitten drin. Zu den Kratteichen bin ich gefahren und natürlich in die Moore der Umgebung und nach Worpswede. Es war ein schöner Monat, dieser Mai 2022. Wunderbare Tage haben wir in Prerow und auf Rügen verbracht. Teils mit heftigem Mairegen, der ja bekanntlich größer macht ( altes Kinderlied, fällt mir gerade so ein) aber auch die Sonne ließ sich blicken. Und natürlich habe ich auch das beliebteste Fotomotiv in Ahrenshoop aufgenommen. Dieses wunderschöne Haus am Ostseestrand ist inzwischen so etwas wie ein Wahrzeichen von Ahrenshoop und in jedem Katalog und jeder Werbung enthalten, die Ahrenshoop betrifft..
Ahrenshoop
Der Juni ist der Monat der Jungvögel gewesen, die hoffentlich je nach Art gesund und munter so nach und nach die Nester verlassen hatten. Störche brauchen für die Aufzucht etwas länger und so empfing mich auch im Juni noch aufgeregtes Storchengeklapper aus den vielen Nestern dort in der Kolonie der Storchenpflegestation Berne. In diesem Sommer wütete dort leider auch die Vogelgrippe und hat viele Störche getötet. Manche Storchenpaare üben allerdings den ganzen Sommer lang und haben doch kein Ei im Nest.
Störche in der Storchenstation Berne
Im Juli war echt viel los. Moor, Makros, Moosbeeren – alles dabei, was einen richtigen Sommer ausmacht. Aber der Juli-Höhepunkt war der spontane Entschluss mit den Enkelkids nach Bad Segeberg zu fahren, zum Kalkberg, zum „Ölprinz“. Das hat mir so gut gefallen, dass ich für 2023 schon wieder Karten für die ganze Familie habe. Leider spielt Sascha Hödl dann nicht den Winnetou. Dieser junge Schauspieler, der für den erkrankten Alexander Klaws schon bei der Premiere des „Ölprinzen“ eingesprungen war, hat Winnetou, dem Helden meiner Jugend, die Würde gegeben, die Karl May der Figur des edlen Apachenhäuptlings zugedacht hatte. Ich war nachhaltig hin und weg. Oute mich als Sascha Hödl /Winnetou Fan und das in meinem fortgeschrittenen Alter, das will schon was heißen.
Sascha Hödl als Winnetou in Bad Segeberg
Im August war soviel los, da fiel die Entscheidung schwer, was ich hier denn nun priorisieren werde. Es gab die Sitzung vom Heimat-Rundblick und die lange HammeNacht und viel Natur. Aber ich war auch mit den Kids bei Tanja Askani und den Wölfen im Wildpark Lüneburger Heide, wie jedes Jahr, Und wie man sieht, hat Tanja nicht nur weiße Wölfe, nein auch einen weißen Waschbären. Zuckersüss.
Waschbär im Wildpark Lüneburger Heide
Im September überschlugen sich die Ereignisse fast. Wieder bei Tanja im Wildpark, Erntefeste fanden auch statt, jedes Dorf hier im Moor feiert sein eigenes Erntefest. Wir waren bei den Hirschen auf dem Darss. Aber für mich war nichts wichtiger, als meine Moosbeeren im Auge zu behalten, Nach jahrelangem Suchen hatte ich endlich eine winzig kleine Stelle gefunden, wo diese Moorpflanze blühte und Früchte trug. Ich dachte schon, nur die Fotografen, die nach Schweden reisen, finden diese Miniblüten. Nein – es gibt sie noch im Teufelsmoor. Ich verrate aber nicht, wo.
Blüte der gemeinen Moosbeere
Oktober schon, der Herbst nahte. Über 30 000 Kraniche bevölkerten das Kulturland Teufelsmoor, weithin zu hören waren täglich ihre Trompetenrufe. Wir hatten einen wunderbaren Oktober, warm und sonnig und viel zu trocken, wie schon Sommer auch zu trocken war. Ich erinnere mich, jedes Gewitter zog an uns vorbei und meine Angst vor Waldbrand stieg an. Wir wohnen ja am Waldrand. Nun, es ging alles gut und die Oktobersonne machte Lust noch schnell mit den Kids in den Serengetipark Hodenhagen zu fahren, bevor dieser Ende Oktober seine Pforten für die Winterpause schloss. Hübsch geschmückt war der Park, ready for Halloween.
Halloween im Serengetipark Hodenhagen
November – die meisten Kraniche machten sich irgendwann im November auf den Weg nach Süden. Aber immer mehr dieser Vögel des Glücks bleiben auch hier im Teufelsmoor. Ich höre sie immer noch rufen auf den abgeernteten Feldern und auch auf Wiesen. Ein paar Tage Eis und Schnee scheint ihnen nichts auszumachen. Der Vorteil ist halt, sie sind schon da im Brutrevier bevor die anderen Kraniche ankommen und können sich so im Frühjahr die besten Brutplätze reservieren.
Kraniche
Und schon bin ich im Dezember mit dem Rückblick angelangt. Der Dezember war endlich wieder der Monat der Weihnachtsmarktbesuche. Das ist jetzt wieder erlaubt, wie früher in diesem anderen Leben ohne Maske, dem Leben ohne Corona, ohne Inflation, ohne Krieg. Ich jedenfalls hätte es nicht für möglich gehalten, dass in Europa jemals wieder ein so schlimmer Krieg herrschen würde. Und so bleibt mir nur zu wünschen – möge alles Böse im Neuen Jahr enden, Kriege, Inflation, Armut, Hunger. Wie das allerdings gehen soll, das Rezept hat leider niemand.
Weihnachtsmarkt Worpswede
Kommt gut rüber – man sieht sich hier in diesem Theater im nächsten Jahr.
Ich jedenfalls bedanke mich, dass es Euch hier gibt, ich bedanke mich für Eure Likes, Kommentare und Mails.